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Im Gespräch: „Arbeiten während einer Pandemie“ mit Stephen Williams

Posted on the 25.04.2021 by Designflooring

Diesen Monat hatten wir das Vergnügen, mit Stephen Williams von Stephen Williams Associates zu sprechen. In diesem zweiteiligen Gespräch diskutieren wir gemeinsam mit Williams die Auswirkungen der aktuellen Pandemie auf unser Arbeitsumfeld und die sich verändernden Anforderungen an das Arbeitsplatzdesign.

Nach seiner Übersiedlung nach Deutschland aus Großbritannien vor mehr als 25 Jahren leitet Williams nun sein eigenes Designbüro und arbeitet mit einer großen Vielfalt von Auftraggebern, darunter Bugatti und 25hours Hotels. Von Hamburg aus arbeitet sein Team in einem umgebauten Papierlagerhaus mit Blick über die Kanäle, die die Innenstadt mit dem Hamburger Hafen verbinden.

Designflooring: Die Coronavirus-Pandemie hat sich auf beispiellose Weise darauf ausgewirkt, wie wir arbeiten. Wir arbeiten im Homeoffice und haben virtuelle Meetings mit Kollegen und Kunden. Daher haben viele von uns eine flexiblere Einstellung gegenüber der Arbeit im Büro oder von zu Hause aus entwickelt. Glauben Sie, dass dies einen Langzeiteffekt darauf haben wird, wie wir unsere Büroflächen gestalten und nutzen?

Williams: Für mich sollen Büroflächen vor allem ein Umfeld bieten, in dem Menschen Kontakte knüpfen und kommunizieren können. Die Arbeit im Homeoffice hat ihre Grenzen im Hinblick auf kreative Kollaboration und Innovation, die normalerweise in Teamstrukturen erfolgreicher sind.

Die Kosten von Büroräumen machen gewöhnlich 10 % der Gesamtbetriebskosten aus. In der Vergangenheit haben wir festgestellt, dass Kunden die Größe von Mietflächen reduzieren, um Kosten einzusparen. Dies kann jedoch der Qualität des Arbeitsumfelds abträglich sein und zu einer erheblichen Reduzierung der Produktivität führen, wodurch letztendlich die Stärke des Unternehmens beeinträchtigt wird.

Ich bin mir sicher, dass wir weiterhin Unternehmen sehen werden, die einen physischen Bürostandort behalten wollen, um Teams zusammenzubringen, und auch als sichtbare Repräsentation ihrer Marke und Philosophie. Die Unternehmen, mit denen ich spreche, rechnen noch immer damit, dass Menschen zusammenkommen können, und wollen Raum für sichere menschliche Interaktionen schaffen. Meiner Meinung nach wird sich die Telearbeit zwar fortsetzen, muss sich das Büro jedoch anpassen, um eine sinnvolle Kommunikation zwischen Mitarbeitern im Büro und außerhalb zu ermöglichen. Diese Instrumente müssen sehr fließend sein.

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Designflooring: Während wir alle von zu Hause aus gearbeitet haben und die Zeit, die wir zuvor für unseren Arbeitsweg gebraucht haben, für Spaziergänge durch unsere Nachbarschaft und Parks genutzt haben, sind wir uns Umweltproblemen und der Bedeutung, die der Aufenthalt in der freien Natur hat, viel bewusster geworden. Haben Sie irgendwelche Änderungen in der Herangehensweise Ihrer Auftraggeber zur Verbindung ihrer Unternehmen mit ihrem lokalen Umfeld gesehen?

Williams: Die Identität eines Unternehmens drückt sich häufig im physischen Raum und Design selbst aus. Wenn viele Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten, erleben sie dieses Umfeld nicht und ihnen entgehen deswegen die Vorteile der „Zugehörigkeit“. Der deutsche Begriff „Bindung“ beschreibt die menschliche Verbundenheit mit einem Raum auf emotionaler Ebene. Unternehmen nehmen diese umweltbezogenen Elemente wirklich ernst. So führen wir etwa Gespräche mit Auftraggebern, die ihre Büros außerhalb der Städte in ländlichere Gegenden verlegen wollen, um sie den Mitarbeitern, die auf dem Land leben möchten, besser zugänglich zu machen.

Designflooring: Könnte es angesichts dieser Zunahme an flexibler Arbeit und dem Wandel zu Satelliten- und „Hub“-Büros Ihrer Meinung nach einen dynamischeren Markt für Co-Working-Spaces geben, entweder individuell angepasst oder im Rahmen eines diversifizierten Angebots durch nicht traditionelle Örtlichkeiten wie Hotels?

Williams: Ich bin eigentlich dem Konzept „Co-Working“ gegenüber recht skeptisch eingestellt, wenn es zusammen mit der Idee der kreativen Kollaboration verkauft wird. Die allgemeinen Designclichés von Industrieleuchten und „Shabby Chic“ tragen meiner Meinung nach nicht wirklich viel zur Förderung der Kreativität bei.

Der Vorschlag, Hotels in Co-Working-Spaces zu verwandeln, lässt sich nur schwer umsetzen, da der Platz in den Eingangshallen zu klein ist, und es schwierig ist, von jemandem Geld dafür zu verlangen, in einem offen zugänglichen Bereich zu sitzen und zu arbeiten. Hier in Deutschland stellen wir fest, das Co-Working-Spaces viel von großen Unternehmen genutzt werden, die von praktischen Kurzzeitmietverträgen profitieren wollen. Wenn diese Kollaborationsflächen nicht bestimmungsgemäß genutzt werden, geht ihr Potenzial für Kreativität verloren, und das ist schade.

Wir wissen, dass flexible und gesunde Inneneinrichtungen dem Wohlbefinden, der Zufriedenheit am Arbeitsplatz und der Produktivität zugutekommen. Ich hoffe, dass unsere Erfahrungen des vergangenen Jahres unterschiedliche Denkweisen über unsere Nutzung von Büroflächen inspirieren werden und wir sie mehr schätzen.

Im zweiten Teil unseres Gesprächs unterhalten wir uns mit Stephen Williams darüber, wie zukünftige Arbeitsplatzdesigns aussehen werden, um unsere sich ändernden Bedürfnisse nach Flexibilität, Nachhaltigkeit, Gesundheit und Wohlbefinden zu erfüllen. Der neue Blog-Beitrag erscheint nächsten Monat.

Weitere Informationen über die Arbeit von Stephen Williams finden Sie unter www.stephenwilliams.com