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In Conversation: ‘The impact of noise’ with Simon Gosling

Posted on the 03.03.2021 by Designflooring

Wir freuen uns, diesen Monat Simon Gosling begrüßen zu können, Chief Marketing Officer bei Quiet Mark. In diesem zweiteiligen Gespräch erörtern wir mit Simon, welche Auswirkungen Lärm auf die moderne Lebensweise hat und wie wir eine ruhigere und gesündere Welt schaffen können.

Nach einer faszinierenden Laufbahn, unter anderem als Schlagzeuger in einer Band, als Produzent von Musikvideos und Filmen sowie als Wegbereiter des Marketings mithilfe der virtuellen und erweiterten Realität, ist Simon jetzt seit Kurzem bei Quiet Mark tätig, einem internationalen Programm, das sich die Reduzierung der Lärmbelästigung zum Ziel gesetzt hat. Seine Aufgabenstellung lautet, die Auswirkungen von Lärm auf unser Wohlbefinden und die Produktivität stärker ins Gespräch zu bringen.

Designflooring: Es ist klar, dass die psychische Gesundheit auch lange nach Überwindung der physischen Auswirkungen und Probleme von Covid-19 die wichtigste Hinterlassenschaft sein wird. Seitdem wir im Home-Office arbeiten und auch der Schulunterricht zuhause stattfindet, stehen wir stark unter Druck und unter Stress, und der Geräuschpegel in unserem Zuhause hat sich erhöht. Was betrachten Sie in Bezug auf unerwünschten Lärm als die wesentlichen Probleme in unserem täglichen Leben?

Simon: Wir wissen, dass Umgebungslärm wesentliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat: Wenn man sich am Arbeitsplatz oder in Bildungseinrichtungen nicht gut konzentrieren kann, wird die Produktivität dadurch erheblich verringert.

Es wurde festgestellt, dass durch Lärm verursachter Stress, der zu einem höheren Pegel des Stresshormons Cortisol führt, zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie hoher Blutdruck, Herzinfarkt und koronaren Herzkrankheiten beiträgt. Eine langanhaltende Lärmbelastung kann auch zu anderen ernsthaften gesundheitlichen Auswirkungen wie permanente Gehörschädigung, Tinnitus, Schlafstörungen, kognitive Störungen, Angstgefühlen und Depression führen. Nach Berechnungen der Weltgesundheitsorganisation gehen in westeuropäischen Ländern jedes Jahr mindestens eine Million gesunder Lebensjahre aufgrund von Umgebungslärm verloren. Schätzungsweise werden bis 2050 bei über 900 Millionen Menschen starke Gehörschäden auftreten. Dies ist jedoch zu einem großen Teil vermeidbar.

Designflooring: Haben Ablenkungen durch Lärm Ihrer Meinung nach eine additive Wirkung und sind wir deshalb zur abgelenkten Generation geworden?

Simon: Ablenkungen können die falsche Klangumgebung zum Arbeiten schaffen, wodurch sich unsere Produktivität um 66 % verringert. Das liegt daran, dass mindestens zwei unserer Sinne eine optimale Reaktion auf einen bestimmten Reiz liefern müssen. Bei Ablenkungen durch Hintergrundgeräusche können wir uns daher schlecht auf Arbeiten wie das Schreiben von E-Mails oder Lesen von Berichten konzentrieren.

Wenn wir über die fragmentierende Wirkung der Technologie auf unsere Aufmerksamkeit sprechen, denken wir oft an Benachrichtigungen auf unseren Smartphones. Bei einer kleinen Studie im Jahr 2014 wurde festgestellt, dass Handybenutzer im Durchschnitt 63,5 Benachrichtigungen pro Tag erhalten, von denen die meisten innerhalb von ein paar Minuten gelesen werden, unabhängig davon, ob das Handy stumm geschaltet ist. Einer Studie von Deloitte aus dem Jahr 2016 zufolge prüfen Handybesitzer ihr Telefon im Durchschnitt 47 Mal pro Tag, oft als Reaktion auf Benachrichtigungen. Es ist keine Überraschung, dass diese Ablenkung einigen Leuten aufgefallen ist und diese jetzt eine „Benachrichtigungsentschlackung“ wünschen.

Der Begriff „Abhängigkeit“ steht zwar die ganze Zeit im Raum, doch wenn wir es als das bezeichnen, was es wirklich ist – eine Ablenkung – können wir etwas dagegen unternehmen.

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Designflooring: Es gibt natürlich noch viel zu tun, bis wir eine ruhige Welt erzielen können, doch in welchem Ausmaß hat die Bau- und Designbranche die Bedeutung der Akustik erkannt? 

Simon: Viele Projektleiter haben aus kostspieligen Fehlern gelernt, wie wichtig eine bessere Akustik ist. Manchmal sind nur ein paar kleine Änderungen beim Design erforderlich, zum Beispiel kann man runde Blumentöpfe statt viereckiger verwenden, da diese den Verkehrslärm ablenken, anstatt ihn zu reflektieren und zu verstärken.

Im vergangenen April haben wir unseren Quiet Mark Podcast gestartet, um die Beziehung des Menschen zu Schall zu erforschen und zu erörtern, warum die Vorteile einer besseren Akustik zunehmend erkannt werden. Ich habe beispielsweise in der ersten Folge mit Colin Ball und Richard Grove, Lighting Director und Acoustics Director bei der Building Design Partnership, darüber gesprochen, dass sie früher oft separate Projektbesprechungen mit dem gleichen Kunden hatten und dabei oft widersprüchliche Anweisungen erhielten. Jetzt treffen sie sich gemeinsam mit ihren Kunden, damit sie den optimalen Ausgleich zwischen dem visuellen und dem akustischen Design erzielen können.

Designflooring: Was hat sich Ihrer Meinung nach in den letzten zwölf Monaten in Bezug auf unsere Erkenntnisse über Lärm und dessen Auswirkungen geändert?
Simon: Während der Ausgangsbeschränkungen haben wir eine noch nie dagewesene Welle der Stille erlebt. Aufzeichnungen von Erdbebenwarten auf der ganzen Welt haben gezeigt, dass das durch Industriebetriebe, den Verkehr und andere Aktivitäten verursachte Hochfrequenzrauschen um bis zu 50 % rückgängig war. Naturgeräusche und vor allem der Vogelgesang wurden nicht mehr durch von Menschen erzeugten Lärm überlagert.

Hier bei Quiet Mark sind wir stets auf der Suche nach Möglichkeiten, diese niedrigeren Geräuschpegel durch leisere Geräte und Produkte, ruhigere Baumethoden und eine bessere Akustik der bebauten Umgebung zu bewahren.

In zweiten Teil unseres Gespräches unterhalten wir uns mit Simon darüber, wie Verbraucher, Unternehmen, Designer und Hersteller das Problem Lärm durch eine praktische Zusammenarbeit angehen können, um unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden sowie unsere Produktivität und Rentabilität zu verbessern. Die neue Ausgabe unseres Blogs erscheint nächsten Monat.

Weitere Informationen über Quiet Mark finden Sie unter www.quietmark.com.